Gesellschaftliches Miteinander ist komplexer – und aus Sicht vieler auch anstrengender geworden. In einer Gesellschaft, die zunehmend auf Diversität und Inklusion setzt, wird die Debatte über den wünschenswerten Umgang mit marginalisierten und vulnerablen Gruppen kontrovers und emotional geführt. Die einen fordern einen stärkeren Schutz und eine sensible, respektvolle Sprache. Die anderen sehen sich durch moralisierende Diskurse in ihrer Freiheit beschnitten und reagieren auf vermeintlich neue Tabus mit Frustration und Trotz.
Medien- und Kulturschaffende stehen vor neuen Herausforderungen: Die gesellschaftliche Sensibilität für Diskriminierung und Verletzlichkeit ist gewachsen und Forderungen nach verantwortungsvolleren Darstellungen in den Medien sind lauter geworden. Gleichzeitig sollen integrative Erzählformen und reflektierte Umgangsweisen mit Diskriminierung Filmschaffende nicht in ihrer künstlerischen Freiheit einschränken.
Welche Verantwortung tragen Medien gegenüber vulnerablen Gruppen? Wie können und sollen Geschichten erzählt werden, die gesellschaftlich relevante Themen wie Diskriminierung, Identität und Gerechtigkeit ansprechen? Wie ist mit medialen „Altlasten“ umzugehen, die Stereotype, Vorurteile und Ressentiments verbreiten? Und wie können Schutz und kreative Freiheit in Balance gebracht werden, ohne in Zensur oder Freiheitseinschränkung zu enden?
medien impuls sprach darüber, wie Medien und Jugendschutz in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Sensibilitäten mit ihrer Verantwortung umgehen können – und müssen.
Quelle: 2024: Sensible Zeiten
Videostream: medien impuls (05.12.2024): Sensible Zeiten