Vor einigen Jahren fand in Kiel eine Tagung über Energie und Kräfte in der Kunst statt. Ich trug damals über Gaspar Noés CLIMAX vor. Nun ist der Band dazu erschienen.
„Kraft“, ein Zentralbegriff der Philosophie, ist auch ein gemeinsames Anliegen in den Künsten. Zusammen mit dem Begriff der „Energie“ wurden diese Schlüsselbegriffe der Moderne im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu Leitbegriffen neuer ästhetischer Ausrichtungen. Wo immer es in den Künsten nicht mehr um Abbildung, Reproduktion oder Repräsentation geht, sondern vielmehr darum, das Blatt Papier, die Leinwand, den Hörraum oder einen theatralen, filmischen und intermedialen Raum mit Kräften zu bevölkern, da werden zunehmend energetische Konzepte entwickelt. Da der Begriff heute häufig metaphorisch vage benutzt und gerne auch esoterisch jeder Überprüfung entzogen wird, widmet sich dieser Sammelband auf interdisziplinären Denkwegen verschiedenen theoretischen Ansätzen. Dabei gilt es, Bewegendes und Verwandelndes, Erregungen, Empfindungen und Eindrücke, zu versprachlichen, analytisch nutzbar und energetische künstlerische Konzepte zugänglich zu machen.
Mit Beiträgen von Laura Carlotta Cordt, Oswald Egger, Antje von Graevenitz, Jochen Hörisch, Sabine Huschka, Ralf Konersmann, Angelika C. Messner, Petra Maria Meyer, Jürgen Partenheimer, Felix Schackert, Marcus Stiglegger, Barbara Uppenkamp und Martin Zenck.
Kräfte einfangen – Energetisches in Philosophie und Künsten | Brill