Montage als Waffe
Unsere Gegenwart wird immer bedrohlicher konflikthaft: Ob im Ringen von Fakt und Verschwörung, im Erstarken extremer Partien in demokratischen Staaten oder sogar in Form von bewaffneten Konflikten, von Kriegen. Und nicht nur angesichts der Grußbotschaften Wolodymyr Selenskyjs bei den Filmfestspielen in Cannes und Venedig wird deutlich, wie eng Film und Krieg verwoben sind – was sich in Propagandavideos des IS schon zeigte, wird spätestens mit dem Ukrainekrieg und seinen medialen Begleiterscheinungen zur Gewissheit: Moderne Kriegsführung ist auch digitale Kriegsführung, der Krieg mit Bildern war weltpolitisch noch nie so relevant wie gerade jetzt. Und damit wird die Montage zur wirkmächtigen Waffe. Im Gespräch mit Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger und Journalist Vladimir Esipov beleuchten wir, wie Montagetechniken von Eisenstein bis zu Oliver Stone …